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Der erste der jüdischen Friedhöfe, die in Barchfeld urkundlich erwähnt wurden, war im Jahr 1714 ein Stück Gutsland. 1786 überließ die Landgrafenwitwe Hedwig Sofia 1/16 Acker Land vor dem Fischertor der jüdischen Gemeinde als Friedhof.
Der heute noch existierende Friedhof an der Nürnberger Straße besteht dort seit 1853.
Ursprünglich war das Gelände Teil des Lustgartens der Landgrafen von Hessen. Diese übergaben den jüdischen Bürgern von Barchfeld ein Stück davon als Begräbnisstätte gegen einen geringen jährlichen Pachtzins.
Heute sind dort noch etwa 80 einfache Grabsteine aus Buntsandstein zu sehen, die zum einen Teil die Nazi-Zeit und die Nachkriegswirren überstanden haben.
Die noch aufrecht stehenden Gedenksteine tragen zumeist auf der Vorderseite Namen und Lebensdaten der Verstorbenen in deutschen Schriftzeichen, während auf den Rückseiten häufig Inschriften in hebräischen Worten und Zeichen für Kundige zu lesen sind.
Daneben findet man auch eingravierte Symbole, wie den Davidstern, segnende Hände oder Strahlenornamente.
Außer den Grabstätten jüdischer Bürger aus Barchfeld sind auch solche auswärtiger Juden zu finden, die in ihren Gemeinden keinen eigenen Friedhof hatten.
Der älteste noch vorhandene Stein ist datiert vom Jahr 1883. 1934 wurde hier der letzte in Barchfeld verstorbene jüdische Bürger beigesetzt.
Anlässlich des 50. Jahrestages der sogenannten Reichskristallnacht (1988) wurde auf dem Terrain der 1938 von den Nazis niedergerissenen Synagoge ein Gedenkstein enthüllt und durch Landesrabbiner Schaaf-Katz geweiht.
Damit war Barchfeld unter den ersten Gemeinden mit einer ehrenden Erinnerung an jüdische Opfer in der ehemaligen DDR.
Heute steht dieser Gedenkstein auf dem jüdischen Friedhof.
Die jüdische Gemeinde in Barchfeld
Eine Urkunde im Staatsarchiv in Meiningen belegt, dass schon 1566 Juden in Barchfeld wohnten. Ihr Anteil an der Bevölkerung des Ortes betrug zeitweilig über 10 %. Im Jahre 1887 z. B. lebten unter den 1.856 Einwohnern Barchfelds etwa 240 Juden. Sie waren als Kaufleute und Händler tätig und hatten entscheidenden Anteil an dem wirtschaftlichen Gedeihen der Gemeinde. Allerdings nahm mit den Jahren die Zahl der jüdischen Einwohner immer mehr ab. 1932 lebten unter 3.300 Bürgern von Barchfeld nur noch 63 Juden.
Mit der Zerstörung der Synagoge in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 begann auch in Barchfeld, die Verfolgung und Ausrottung des jüdischen Teiles der Bevölkerung. Ihr Hab und Gut wurde entweder vernichtet oder gelangte in „arische“ Hände. Vertraute jüdische Namen in Barchfeld waren: Heilbronn, Hermann, Hoffmann, Katzenstein, Keim, Leopold, Levor, Neuhaus, Stern, Strauß, Weinberg, Weinsstein, Wolfermann und Wolf.